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Frühjahrsmüdigkeit: Ursachen und Tipps

Sobald der Frühling an die Tür klopft, spürst du die Erschöpfung? Erfahre, was es mit Frühjahrsmüdigkeit auf sich hat.

Alle Jahre wieder: Die ersten Krokusse sprießen aus der Erde, die Temperaturen werden langsam milder. Der Frühling ist da! Doch für einige Menschen bringt diese Jahreszeit neben Knospen und Sonnenstrahlen auch eine unangenehme Begleiterscheinung mit sich: die Frühjahrsmüdigkeit. Woher kommt diese scheinbar saisonale Erschöpfung und was kannst du dagegen tun? Wir gehen den Fragen auf den Grund. 

Was ist Frühjahrsmüdigkeit?

Gemeint ist in der Regel eine Phase der Müdigkeit, die ein paar Wochen im Frühjahr andauert. Wir fühlen uns ausgelaugt und erschöpft, ohne uns eines konkreten Auslösers (wie Schlafmangel) bewusst zu sein. Diese Zeit kann auch von Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen und Stimmungsschwankungen begleitet werden.

Woher kommt Frühjahrsmüdigkeit?

Im Internet kursieren verschiedene Erklärungsansätze, woher die Erschöpfung kommen könnte. Allerdings mangelt es aktuell noch an wissenschaftlichen Belegen für die Frühjahrsmüdigkeit und ihre Ursachen. Entsprechend ist auch unklar, welche Maßnahmen gegen die Frühjahrsmüdigkeit helfen können.

Deshalb laden wir dich ein, die heutigen Impulse als Inspiration zu sehen. Teste für dich, was dich wacher durch den Jahreszeitenwechsel bringt.

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Hormonhaushalt im Umbruch

Ein verbreiteter Ansatz besagt, dass sich der Körper erst an die veränderten Lichtverhältnisse im Frühjahr gewöhnen muss: In den dunklen Monaten wird mehr Melatonin gebildet – ein Schlafhormon, das bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist und uns beim Ein- und Durchschlafen hilft.

Im Frühling findet dann die Umstellung statt: Zum einen wird weniger Melatonin ausgeschüttet. Zum Anderen nimmt die Produktion von Serotonin, einem Glückshormon, das durch Tageslicht aktiviert wird, zu. Ob diese Erklärung ausreicht, um mehrwöchige Müdigkeit zu erklären, ist umstritten [1].

Ein Mangel an Vitamin D?

Eine andere Vermutung ist, dass nach den dunklen Wintermonaten unsere Vitamin D-Speicher leer sind und wir uns deshalb müde fühlen. Eine Studie aus 2016 [2] hat sich genauer damit befasst: 120 gesunde Personen mit Vitamin D-Mangel und Müdigkeitserscheinungen haben entweder Vitamin D oder ein Placebo bekommen. Dabei war die Studie doppelblind, was bedeutet, dass weder die Teilnehmenden noch die Forschenden wussten, wer was bekommt. Die Gruppe, die Vitamin D zu sich genommen hat, gab an, fast fünf Mal weniger müde zu sein als die Placebo-Gruppe. Falls du wissen möchtest, ob dein Vitamin D-Spiegel zu niedrig ist und eine zusätzliche Einnahme sinnvoll ist, kann ein allgemeinmedizinischer Bluttest Aufschluss darüber geben.

Frühjahrs-Freizeitstress

Neben biologischen Ursachen sind auch Veränderungen in der Freizeitgestaltung denkbare Gründe für Frühjahrsmüdigkeit. Im Winter sind viele von uns eher dazu verleitet, gemütliche Abende mit der Lieblingsserie auf der Couch zu verbringen, während es uns im Frühjahr bei längerer Helligkeit und wärmeren Temperaturen raus treibt. Vielleicht müssen wir uns erstmal wieder an dieses neue Pensum gewöhnen und fühlen uns deshalb vorübergehend müde. Wenn du an deine letzten Wochen zurückdenkst – warst du aktiver und mehr unterwegs? Oder hat sich deine Freizeitgestaltung wenig verändert?

Urlaubsreif?

Schlafforscherin Dr. Christine Blume vermutet außerdem, dass viele keinen Urlaub zwischen Weihnachten und Ostern nehmen und stattdessen durchgehend arbeiten [1]. Falls wir keine Gelegenheiten zur Erholung im Alltag schaffen, können unsere Kapazitäten irgendwann aufgebraucht sein und wir fühlen uns erschöpft.

Tipps bei Frühjahrsmüdigkeit

Während es unterschiedliche Ansätze gibt, um Erschöpfung im Frühling zu erklären, gibt es ein paar generelle Impulse, um Müdigkeit entgegenzuwirken und sich wacher zu fühlen. Vielleicht helfen sie ja auch dir:

Bringe deinen Körper in Schwung

Wenn du deinen Kreislauf anregen möchtest, kann Bewegung helfen. In einer Studie [3] mit gesunden Erwachsenen, die von anhaltender Müdigkeit berichteten, wurden beispielsweise die Auswirkungen von 6 Wochen Training auf das Energielevel und die Müdigkeit untersucht. Die Teilnehmenden machten entweder mäßiges, leichtes oder kein Training. Unabhängig von der Intensität verbesserte jedes Training das Energielevel, bei leichtem Training allerdings am stärksten. Falls dich Sport viel Überwindung kostet, muss es also nicht immer direkt ein intensives Workout sein. Du könntest zum Beispiel deinen Tag mit einer kurzen Yoga-Einheit starten, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder einen Abendspaziergang einlegen.

Wechselduschen

Auch Wechselduschen am Morgen oder Saunagänge werden empfohlen, um das Immunsystem zu stärken und den Kreislauf in Gang zu bringen [4]. Dabei kannst du natürlich am besten beurteilen, wie du dich damit fühlst. Besonders wenn dir in diesen Wochen häufig schwindelig ist, achte darauf, dich nicht zu überfordern.

Sei achtsam mit deinen Energieressourcen

Du gestaltest deinen Alltag gern aktiv und schnelllebig? Dann gilt dieser Tipp besonders für dich. Übe dich darin, achtsam mit deinen Energieressourcen umzugehen. Schaffe dir regelmäßige Inseln der Erholung, zum Beispiel mit Journaling am Morgen, einer Atemübung in der Mittagspause oder mit einer Entspannungsübung abends. Besonders, wenn dich dein Alltag sehr anstrengt und du deine Urlaubstage für spätere Monate im Jahr aufhebst, lohnen sich solche Routinen, um deine Batterien wieder aufzuladen.

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Auch wenn die Hintergründe und Ursachen zur Frühjahrsmüdigkeit noch nicht geklärt sind, hast du einige Möglichkeiten, um herauszufinden, was dich wacher und energiegeladener fühlen lässt. Am wichtigsten ist, dass du dich selbst gut kennenlernst und dabei ist die Achtsamkeit eine hilfreiche Unterstützung.


Quellen:

[1] Frühjahrsmüdigkeit: Nur ein Mythos. Deutschlandfunk Nova. Published April 10, 2022. Accessed February 22, 2024. https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/fruehjahrsmuedigkeit-nur-ein-mythos

[2] Nowak A, Boesch L, Andres E, et al. Effect of vitamin D3 on self-perceived fatigue. Medicine. 2016;95(52):e5353. doi:https://doi.org/10.1097/md.0000000000005353

[3] Puetz TW, Flowers SS, O’Connor PJ. A randomized controlled trial of the effect of aerobic exercise training on feelings of energy and fatigue in sedentary young adults with persistent fatigue. Psychotherapy and psychosomatics. 2008;77(3):167-174. doi:https://doi.org/10.1159/000116610

[4] Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit. gesundleben.asklepios.com. Accessed February 22, 2024. https://gesundleben.asklepios.com/gesund-leben/tipps-und-tricks/fruehjahrsmuedigkeit/

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